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Der Mensch hinter den Schulden

Die bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung findet vom 7. bis 11. Juni 2021 auch in Dortmund statt.

Dortmund: Überschuldung schränkt die Lebensgrundlage vieler Menschen massiv ein. „Für die Betroffenen und deren Familien ist das oftmals eine menschliche Katastrophe“, sagt Alwin Buddenkotte, Geschäftsführer vom SKM-Dortmund e.V. Anlass ist die bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung, die vom 7. bis 11. Juni unter dem Motto „Der Mensch hinter den Schulden“ stattfindet. „Wir sehen nicht nur Zahlen, sondern die Person und sein Umfeld“, erklärt Karin Müller In der sozialen Schuldnerberatung stehe der Mensch im Mittelpunkt.

Überschuldung sei nicht nur ein Phänomen einzelner Zielgruppen, sondern treffe ein breites Spektrum der Gesellschaft, erklärt Schuldnerberater Jürgen Rekittke „Insbesondere durch die Corona-Pandemie sind nun auch Personen betroffen, für die Überschuldung bisher nie ein Thema war.“ Durch Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Einnahmeneinbruch bei Solo-Selbstständigen seien viele in eine finanzielle Schieflage geraten. „Mahnungen, Schreiben von Inkassounternehmen, gerichtliche Schreiben sind ihnen bisher fremd und schüren Ängste“, ergänzt Kirsten Middelhove. Betroffene seien deshalb auf kompetente Unterstützung und Begleitung angewiesen. „Der Beratungsbedarf ist in den letzten Monaten, insbesondere durch die Corona-Pandemie, enorm gestiegen.“ Der SKM-Dortmund e.V. wünscht sich daher einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf kostenlose soziale Schuldnerberatung. „Jeder Verschuldete, dem nicht geholfen werden kann, droht eine zusätzliche Belastung für die Kommunen bei der Sozialhilfe zu werden“, warnt Schuldnerberaterin Karin Müller

Begrüßenswert sei dagegen die jüngste Reform des Insolvenzrechtes, nach der es möglich ist, nach drei Jahren eine Schuldenbefreiung zu erhalten. Doch nun seien weitere Reformen notwendig: „Die Speicherfristen von Schuldendaten bei Auskunfteien müssen deutlich kürzer werden.“ Dass bei der Schufa Schuldendaten weitere drei Jahre nach Ende des dreijährigen Insolvenzverfahrens gespeichert bleiben, erschwere ehemals Verschuldeten den Neustart. Für sie sei es zum Beispiel schwer bis unmöglich, unter diesen Bedingungen eine neue Wohnung zu finden. „Wohnen aber ist ein Menschenrecht, das Überschuldeten oder von Armut Bedrohten nicht vorenthalten werden darf“, sagt Karin Müller „Daher fordern wir eine Speicherfrist bei der Schufa von höchstens einem, besser einem halben Jahr.“

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