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Gemeinsam gegen Armut

Schüler-AG informiert Gleichaltrige über die Gefahren der Überschuldung und den verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Finanzen.

(Dortmund) „Was ist für euch besonders wertvoll?“ Mit dieser Frage sind die Schülerinnen und Schüler des Karl-Schiller-Berufskollegs angehalten, über die ganz persönlichen Werte im Leben nachzudenken, ihre Ideen aufzuschreiben und an eine große Pinnwand zu heften. Die Wand ist Teil der Ausstellung „Kohle weg?!“, die aktuell im Dortmunder U läuft und zur Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen aber auch mit dem Wert an sich anregen möchte. Im Rahmen der Aktionswoche Schuldnerberatung, die vom 4. bis 8. Juni bundesweit stattgefunden hat, lud die Projektgruppe #dortmund_home – eine Schüler-AG unter der Projektleitung der Schuldnerberatung des SKM Dortmund e.V. – ihre Mitschüler des Berufskollegs zu einem Workshop ins Dortmunder U ein, bei dem die jungen Leute sich aktiv mit den Themen Geld und Armut auseinandersetzen konnten.

Larissa Jakobsmeyer vom SKM Dortmund e.V. leitet die AG #dortmund_home seit Ende des vergangenen Jahres. Unter dem gleichnamigen Hashtag setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Armut in Dortmund auseinander und sind mit Erfahrungen aus ihrem Projekt ebenfalls Teil der Ausstellung „Kohle weg?!“. Larissa Jakobsmeyer kennt die Gefahren von Überschuldung gerade für junge Erwachsene. Der Schwerpunkt der Schuldnerberaterin liegt auf der Finanzberatung für junge Menschen und sie weiß um die Probleme, die der Umgang zum Beispiel mit dem ersten eigenen Gehalt  mit sich bringen kann. „Tatsächlich gehört Dortmund mit einer Überschuldungsquote von rund 14 Prozent zu den bundesweit am höchsten überschuldeten Städten. Wiederum rund 14 Prozent davon sind noch unter dreißig Jahren.“ Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben den „versteckten“ Kosten, die eine erste eigene Wohnung mit sich bringt, sind es vor allem Handyverträge und das Online-Shopping, die junge Leute in die Schuldenfalle locken.

 

Auf diese und andere Gefahren der Überschuldung möchte die AG #dortmund_home im Rahmen der Aktionswoche Schuldnerberatung aufmerksam machen, weshalb die Schülerinnen und Schüler ihre Klassenkameradinnen und Kameraden zum Workshop ins Dortmunder U eingeladen haben. Neben der eingangs erwähnten Auseinandersetzung mit den ganz persönlichen Werten haben die jungen Leute die Möglichkeit an einer Gelddruckmaschine Papiergeld mit dem eigenen Foto drucken zu lassen und anschließend in einem Shop fiktive Produkte wie Häuser oder Autos zu erwerben. Auf diese Weise wird deutlich, dass Geld jemandem zwar viele Freiheiten ermöglicht, aber auch eine große Verantwortung von jedem einzelnen fordert, damit man selbst nicht auch irgendwann in die Schuldenfalle tappt.

 


Das Projekt #dortmund_home:
Das Armutspräventionsprojekt wurde durch den SKM Dortmund e.V. in Leben gerufen und wird durch den Sonderfonds der spezifisch-armutsorientierten Diensten der Caritas des Erzbistums Paderborn gefördert. Eine Projekt-AG aus Schülerinnen und Schülern von Dortmunder Schulen und Berufskollegs beschäftigt sich intensiv mit der Armutsproblematik explizit in Dortmund und macht über Social-Media-Kanäle auf das Thema aufmerksam, informiert und wird zukünftig Tipps für junge Leute zusammenstellen, um Armut zu vermeiden.