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Im Dickicht der Beratungsangebote

Gemeinschaftsprojekt von IN VIA, SkF und SKM wurde am vergangenen Mittwoch in Dortmund offiziell vorgestellt.

Paderborn, 22.09.2017 (cpd) Alleinerziehende unterstützen und fördern – das ist das Ziel eines neuen gemeinsamen Projektes der Caritas-Fachverbände IN VIA, SkF und SKM im Erzbistum Paderborn, das jetzt in Dortmund gestartet wurde. An den drei Standorten in Bielefeld, Dortmund und Herford soll das innovative Konzept erprobt werden. „Gerade bei Alleinerziehenden besteht ein besonderer Hilfebedarf“, erklärt Reinhild Steffens-Schulte von der Diözesangeschäftsstelle SkF/SKM in Paderborn. Es sei alarmierend, dass die Armutsrisikoquote von Alleinerziehenden im Sozialbericht NRW als „überdurchschnittlich deutlich“ bezeichnet werde.  

„Wir möchten Hilfen aus einer Hand bereitstellen und den Problemen von Alleinerziehenden umfassend und nachhaltig begegnen“, sagt Annette Lödige-Wennemaring, Vorstand des IN VIA Diözesanverbandes Paderborn für Mädchen- und Frauensozialarbeit. „Wir möchten Ratsuchenden helfen, dass sie nicht im Dickicht der Beratungsangebote verloren gehen.“ Gefördert wird das Projekt durch den Sonderfonds für spezifisch armutsorientierte Dienste in der Caritas im Erzbistum Paderborn.     

In Dortmund haben der SkF Dortmund-Hörde und IN VIA Dortmund festgestellt, dass gerade junge Alleinerziehende oftmals keinen Überblick über Hilfsangebote in ihrer Region haben. Dafür soll eine Internet-Plattform mit günstigen Freizeitangeboten erstellt werden, die auch die Vernetzung der Alleinerziehenden fördern soll. In einem weiteren Schritt soll eine Maßnahme zur Beratung und Sensibilisierung von sozialen Einrichtungen und Kirchengemeinden im Umgang mit Alleinerziehenden entwickelt werden.     

 

In Bielefeld nehmen der SKM Bielefeld und IN VIA Bielefeld-Herford die häufig vielfältigen Probleme von Alleinerziehenden in den Blick, etwa Verschuldung, Arbeit, Partnerschaft, Bildung, Unterhalt und Existenzsicherung. „Die Betroffenen sind also vielfach gezwungen, sich verschiedene Hilfeanbieter zu suchen“, erklärt Reinhild Steffens-Schulte. „Hier übernimmt das Projekt eine Lotsenfunktion.“ Maßnahmen und Infoveranstaltungen seien zudem so ausgelegt, dass die Teilnahme nicht nur von „Benachteiligten“, sondern auch der interessierten Bevölkerung möglich sei, sodass die Schwelle zur Teilnahme sinkt. „Damit wird Stigmatisierung verhindert und Inklusion gefördert.“ Eine weitere Besonderheit liegt in der Planung eines differenzierten Beratungsangebotes für Väter. In Herford wollen der SkF Herford und IN VIA Bielefeld-Herford einen Fahrdienst für Alleinerziehende organisieren. „Das Geld für den Kauf und den Unterhalt eines Autos haben Alleinerziehende häufig nicht“, erläutert Annemarie Lödige-Wennemaring. „Von daher sind die Alleinerziehenden und deren Kinder nicht selten von Bildungs- und Freizeitangeboten ausgegrenzt.“ Mit dem Fahrdienst, bei dem Haupt- und Ehrenamtliche zusammenarbeiten, solle die Situation von Alleinerziehenden im ländlichen Raum verbessert werden. „Mittelfristig könnte sich hieraus auch ein Paten- oder Behördenbegleiter-Modell entwickeln.“   

Die Fachverbände IN VIA, SkF und SKM engagieren sich seit jeher besonders in Armutsfragen. „Uns ist es ein dringendes Anliegen mit den wenigen Mitteln, die wir haben, auch zukünftig einen Beitrag zur Armutsbekämpfung zu leisten“, sagen Annette Lödige-Wennemaring und Reinhild Steffens-Schulte. Von der Kooperation versprechen sie sich, ihre begrenzten Ressourcen optimal zur Armutsbekämpfung einsetzen zu können.

Den Beitrag aus den Ruhrnachrichten lesen Sie hier.