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„Was können wir uns noch leisten? – Überschuldungsrisiko Inflation“

lautet das Thema der Aktionswoche Schuldnerberatung...

Eine weiter steigende Nachfrage nach Schuldnerberatung sieht die Schuldner- und Insolvenzberaterin Gülden Hazar-Izci vom SkF e.V. in Dortmund-Hörde als Folge der Inflation. „Das Überschuldungsrisiko steigt“, sagt Gülden Hazar-Izci zu Beginn der Aktionswoche Schuldnerberatung der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) am 12. Juni.

„Viele Menschen machen sich große Sorgen und sind verunsichert, wie sie die Zukunft bewältigen können. Das erleben wir tagtäglich in unserer Schuldnerberatung. Das Motto der Aktionswoche Schuldnerberatung: `Was können wir uns noch leisten? – Überschuldungs-risiko Inflation‘ gibt die Stimmung ganz gut wieder“, sagt Gülden Hazar-Izci. Es sei deutlich zu spüren, dass die meisten Waren, Energie, Mieten und andere Dinge teurer geworden seien. „Haushalte mit knappem Einkommen trifft es besonders hart“, sagt Gülden Hazar-Izci. 

Nicht wenige Haushalte müssten bereits ein Drittel ihres Einkommens allein für den Wohnraum ausgeben und eine Entspannung der Situation sei nicht in Sicht. Umso schwieriger werde es dann, die gestiegenen Energiekosten und die deutlich teureren Lebenshaltungskosten zu stemmen.

„Als eine der verbandlichen Schuldnerberatungen ist es uns ein Anliegen, in der Diskussion über Inflation und ihre Folgen die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die aufgrund ihrer Einkommenssituation besonders von der Inflation betroffen sind“, sagt Gülden Hazar-Izci. Daher unterstützt sie die Forderungen der AG SBV zur Aktionswoche Schuldnerberatung. „Wir brauchen einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung“, sagt sie. Das sei angesichts des deutlich wachsenden Beratungsbedarfs dringend notwendig. Denn die Zugänge zur Schuldnerberatung seien deutschlandweit sehr uneinheitlich. Zudem müsse es einen zukunftsweisenden Ausbau der Finanzierung von sozialer Schuldnerberatung geben.

Die Schuldner- und Insolvenzberaterin fordert zudem einen generellen Pfändungsschutz von existenzsichernden Leistungen. Solange es den nicht gebe, sei eine finanzielle Abwärtsspirale für viele Haushalte vorprogrammiert. Diese führe dann auch dazu, dass die grundlegendsten Dinge wie Strom oder Gas nicht mehr bezahlt werden könnten, so dass es zu Energiesperren komme. „Mit allen Schuldnerberatungen der Verbände fordern wir: Keine Energiesperren für Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagt Gülden Hazar-Izci. Vielmehr müsse ein unbürokratischer Zugang zu Sozialleistungen gewährleistet werden.

Gülden Hazar-Izci weist darauf hin, dass für viele ihrer Klient*innen wegen der in Folge der Inflation steigenden Zinsen, Kredite deutlich teurer würden. „Auch der ohnehin schon teure Dispokredit wird noch kostspieliger. Aber gerade Haushalte mit knappem Einkommen müssen diesen viel häufiger nutzen. Ebenso wird es für manche Familien, die sich mühevoll ein Eigenheim geleistet haben, ein böses Erwachen geben. Die Anschlussfinanzierung wird sehr viel teurer werden und wenn der Immobilienmarkt einbricht, wird es unter Umständen keine Anschlussfinanzierung geben“, sagt Gülden Hazar-Izci.  

 Kontakt für Rückfragen:

Sozialdienst kath. Frauen Dortmund e.V., Ortsverein Hörde

Schuldner- und Insolvenzberatung

Niederhofener Str. 52, 44263 Dortmund, 

Tel.: 0231/ 4257996-9, 

Fax: 0231/ 4257996-5, 

E-Mail: schuldnerberatungskf-hoerde.de